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Berlin - Im Prozess gegen den 45-jährigen Stephan S., der im August vergangenen Jahres im Schillerpark (Wedding) eine mit Nägeln gefüllte und mit einem Bewegungszünder versehene Rohrbombe abgelegt haben soll, ist am Mittwoch vor einem Moabiter Schwurgericht die Anklage verlesen worden. Bei der Detonation am 14. August wurde ein Passant verletzt.
Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von versuchtem Mord aus. Sie wirft Stephan S. vor, im Mai 2011 am Uferweg des Spandauer Schifffahrtskanals schon einmal eine Bombe abgelegt zu haben. Sie konnte, nachdem sie von Spaziergängern entdeckt wurde, jedoch noch entschärft werden. Eine weitere Rohrbombe soll er am Abend des 27. Juni 2007 im Dohnagestell (Wedding), einer öffentlich zugänglichen Grünanlage unweit des Plötzensees, deponiert haben. Sie hatte einen Zeitschalter und detonierte kurz vor Mitternacht, glücklicherweise ohne dabei einen Menschen zu verletzen.
Stephan S. - er ist inzwischen in der Gefängnis-Psychiatrie untergebracht - hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen der Ankläger geäußert. Auch vor Gericht macht er von seinem Schweigerecht Gebrauch. Auf die Spur des gelernten Kfz-Mechanikers kamen die Ermittler durch Recherchen beim Elektronikhändler Conrad, wo er als Kunde notiert war. Festgenommen wurde er am 30. September vergangenen Jahres in einer Maschinenbaufirma in Marzahn. Noch am gleichen Tag durchsuchten Beamte seine Wohnung in der Triftstraße (Wedding). Es fanden sich Waffen und eine Werkstatt, in der er elektronische Bauteile lagerte. Darunter Platinen, die in gleicher Bauart auch für die Zünder der Bomben verwendet wurden. Ein als Zeuge geladener Polizist sagte aus, er habe bei einer Festnahme noch nie einen so gleichgültig und teilnahmslos wirkenden Beschuldigten erlebt.
Rechtsanwalt Markus Lehmann, der das Opfer des Anschlags im Schillerpark als Nebenkläger vertritt, beschrieb seinen Mandanten als “noch immer traumatisiert”. Der 59-Jährige könne infolge der Detonation mit einem Auge nur noch Hell und Dunkel unterscheiden. Sein Mandant sei wegen mehrerer Verfahrensverzögerungen inzwischen auch von dem Vorhaben abgewichen, den Prozess im Gerichtssaal direkt zu verfolgen. mim
Autor: Michael Mielke
Beitrag erschienen in: Morgenpost
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