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Kommentar zu umstrittener Plakatkampagne
Von Julia Haak
Mit Slogans wie “Tritt deine Freunde” hat eine Fitnesskette seit Jahresanfang versucht, neue Mitglieder zu werben - auch vor ihrem Studio am Alexanderplatz, wo erst vor wenigen Monaten ein Mann zu Tode geprügelt worden ist. Nun hat sich Protest dagegen formiert - mit Erfolg.
Die Plakate waren geschmacklos. Immerhin gibt sich die Sprecherin der Fitnessstudiokette „Fitness First“ nun reumütig. Sie hätten die Wirkung ihrer Kampagne unterschätzt. Das Unternehmen bedauere, die Gefühle von Menschen verletzt zu haben. Es sei nicht ihre Intention gewesen, zu Gewalt aufzurufen.
Was war passiert? „Fitness First“ wollte neue Mitglieder gewinnen und hatte auf Plakaten vor und in allen 86 deutschen Clubs dafür mit provokativen Plakaten geworben. „Tritt Deine Freunde“, war auf einem fettgedruckt zu lesen, „Mach Deine Freunde kalt“ auf einem anderen. Ganz klein stand noch mehr da.
Spiel mit dem Verbotenen
Dem nah Herantreten erschloss sich, dass nicht die Freunde umgebracht werden sollten. Sie sollten zu Trainingspartnern werden, damit der „innere Schweinehund“ kalt gemacht wird. Nur über das Spiel mit dem Verbotenen glaubte man seine Botschaft transportieren – und mehr Mitglieder werben zu können.
Seit Jahresanfang hingen die Plakate. Es gab den einen oder anderen negativen Kommentar. Ein Plakat stand allerdings auch vor der Filiale am Alexanderplatz. Gerade dort, wo vor wenigen Wochen Jonny K. tot geschlagen worden ist. Dort fiel die Geschmacklosigkeit dieser Werbung so richtig auf. Zufällig, nur durch die räumliche Nähe, ist sie ihren Machern nun auch auf die Füße gefallen.
Berliner Welle der Empörung
Jemand fotografierte die Plakate und schickte ein Bild an den Berliner Opferbeauftragten Roland Weber. Der beschwerte sich in der Zentrale des Unternehmens in Frankfurt. Mittlerweile hat sich der Berliner Justizsenator ablehnend geäußert, der Werberat wurde informiert, Medien fragten bei „Fitness First“ an.
Diese Berliner Welle der Empörung hat das Unternehmen ganz sicher auch unterschätzt. Immerhin: Die Plakate wurden abgenommen, am Dienstagabend am Alexanderplatz und am Mittwoch in allen anderen Fitnessstudios. Gut so. Oder, um es mit den Worten Webers zu sagen: „Es ist sinnvoll, sich gegen Quatsch zu wehren.“ .
Beitrag erschienen in: Berliner Zeitung
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Aktuell hatte der Bundesgerichtshof zu entscheiden (vgl. BGH, Urteil vom 08.03.2022, Az: VI ZR 1308/20), ob bei einem Unfall im Zusammenhang mit dem Wechseln einer Fahrspur der Fahrspurwechsler regelmäßig für den Schaden (mit)haftet.
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